Geschichtsstunde und Fahrt nach Ulsan

Korea ist eine Frage des Geschmacks: Der Dienstagmorgen wurde für einige von uns ein kulinarischer Genuss der besonderen Art. Spätestens ein lautes Lachen verriet jedem im Saal, dass der in das Müsli gekippte Jogurt, der neben den Cornflakes stand, eigentlich als Soße für den Salat daneben gedacht war. Ein Teil von uns war auch von der Nacht auf den koreanischen Betten, die nur aus zwei Decken direkt auf dem Boden bestehen, noch ziemlich steif. Die Ergonomie eines Brettes wurde mit dem nussgefüllten Kissen aufgelockert.

Auf dem Programm stand zuerst das 18th May Memorial, das an die Opfer der Ausschreitungen aus dem Jahr 1980 erinnern soll. Besonderen Eindruck hinterließen neben der monumentalen Architektur eine Zeremonie, die wir ausführten, sowie eine Führung durch einen Zeitzeugen und ein Film mit Originalaufnahmen. So konnten wir einen Einblick in die doch sehr andere Erinnerungskultur der Koreaner bekommen.

Bevor wir uns bei einem deliziösen Mittagessen stärkten, machten wir bei einem Bambuspark Halt, der durch seine gute Luft und wohltuende Ruhe einen schönen Gegensatz zum bisher erlebten Stadtleben bildete.

Zu unserer nächsten Stadt Ulsan mussten wir eine lange Busfahrt durchstehen. Zwischenstopp war eine Raststätte mit schönem Ausblick auf einen Fluss, dessen Fischerei und Muscheln einen besonderen Geruch in unsere Nasen ziehen ließ. In Ulsan bezogen wir unser Hotel und zum Abendessen genossen wir koreanisches BBQ. Ein individuelles Abendprogramm rundete den Tag ab. Die meisten nutzten die Gelegenheit, den bekannten koreanischen Karaokebars einen Besuch abzustatten. Dabei durfte natürlich auch „Gangnam Style“ nicht fehlen, dessen Gesang anhand Erinnerungen rekonstruiert werden musste, da die Schriftzeichen uns nicht sehr viel nutzen. Die Performance machte den Rest.