Konzert in der Stadt des Lichtes

Konzert in der Stadt des Lichtes

Quasi mitten in der Nacht klingeln unsere Wecker, denn die Abfahrt unseres Buses ist an diesem Morgen zu einer unmenschlichen Zeit – 6:30 Uhr. Nachdem alle 70 bunten Jogginghosenträger und deren Berge an Gepäck irgendwie in unseren zwei Bussen verstaut sind, fahren wir fast pünktlich ab und verlassen Seoul in Richtung Gwangju.

Schon beim Betreten des Busses sind wir von dessen Interieur fasziniert. Neben einem mit Swarovski-Steinen geschmückten Lenkrad und Schalthebel scheint der Busfahrer in seinem Cockpit auch allerhand DJ-Equipment verbaut zu haben. Auch die farbige LED Deckenbeleuchtung zeugt von einer hohen Partytauglichkeit des Busses. Weniger partytauglich sondern vielmehr partygeschwächt waren allerdings die Insassen des Busses. Und so waren binnen kürzester Zeit die Stimmen verstummt und alle freuten sich über die fünf Stunden Zusatzschlaf, die uns die Busfahrt bringen sollte.

Zu unserem Unglück wurden daraus nur vier, denn der Bus kam eine Stunde früher an als geplant. Doch dafür gab es ein frühes Mittagessen um 11:00 und danach zwei Stunden Zeit für einen Mittagsschlaf. Frisch erholt machten wir uns dann auf den Weg zur GIST Universität. Dort wurden wir herzlich begrüßt und fanden einen wunderbar eingerichteten Backstagebereich vor. Während sich eine kleine Gruppe um den Aufbau auf der Bühne kümmerte, bekamen alle anderen eine Führung über den großen modernen Campus. Anschließend begannen wir mit unserer Probe im Konzertsaal.

Die Universität hatte für uns keine Mühen gescheut und eine riesige Bühne, sowie ein riesiges Banner mit unserer Konzertankündigung aufgebaut. Das Konzert an diesem Abend wurde von unserem Partnerensemble mit verschiedenen Kammermusikstücken eingeleitet, ehe wir dann mit dem Violinkonzert die Bühne übernahmen. Nach der Pause folgte die Mendelssohn-Sinfonie und als Überraschung im direkten Anschluss der Typewriter. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war das Publikum des fast vollen Konzertsaals komplett begeistert. Es folgte als Zugabe die Carmen-Ouvertüre zusammen mit Musikern des Partnerensembles. Doch damit nicht genug, forderte das Publikum noch weitere zwei Zugaben und so gaben wir spontan den Radetzky-Marsch und den Kaiserwalzer zum Besten. Mit Standing Ovations wurden wir dann vom Publikum verabschiedet.

Im Anschluss gab es einen Empfang im Foyer der Universität, bei dem wir bei kühlem Bier und einem reichlich gedeckten Buffet bestehend aus massenhaft Pizza, Chickenwings, Pommes und vielem mehr mit den koreanischen Musikern ins Gespräch kamen. Diese luden wir im Anschluss auf die Dachterasse unseres Hotels ein, wo bis spät in die Nacht lautstark (alias mezzopiano) zusammen gefeiert wurde.

2 Antworten

  1. Ansgar Jäger sagt:

    Liebe Musiker,
    danke für Euren tollen Bericht! Bin mit brennendem Herzen bei Eurer Reise gedanklich mit dabei. Das Uniorchester war einer meiner tollsten Erfahrungen im Leben. Genießt die Zeit in Asien und seid Euch bewusst, was für ein tolles Geschenk es ist, Musik machen zu dürfen! Für mich ist es etwas heiliges, was in der Musik steckt.
    Viel Spaß und passt auf Euch und auf Eure Dirigentin auf!
    Liebe Grüße
    Ansgar

  2. David T. sagt:

    Das klingt alles so, als sei die gesamte Asienreise geschickt um die verschiedensten Mahlzeiten herum-gruppiert.
    Gibt’s von dem Party-Bus noch ein paar Bilder? 😮

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